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 Das Motto:

That was the month that was  
Nummer
1
Januar 2016
Ein viel versprechendes Jahr, diese 2016 - vor allem für Satiriker (dazu unten unter dem 21.1. mehr). Themen genug: die Finanzen, die Börsen, "Köln, Hamburg, Düsseldorf etc.";  andauernde und bevorstehende Kriege; voranschreitender Demokratie-Abbau überall; die Behandlung der Flüchtlinge usw. usf.
Manchmal aber steht auch der Satiriker ein bisschen hilflos vor einem Sujet. Ein Beispiel dafür findet sich hier unten, als Datum gewählt: "Zeitlose deutsche Juristen". Den Hinweis darauf verdanke ich der ZDF-Sendung HeuteShow vom 22. Januar. Zugleich hier eine Warnung: wer sich jeden Freitag nach dem HeuteJournal diese Sendung reinzieht, sollte unbedingt ein gefestigtes, unerschütterliches, christliches, konservatives, kurz: ein mehrheitsdeutsches Bewusstsein haben; sonst läuft er - oder sie - Gefahr, nach ganz wenigen Ausgaben dieser Unverschämtheit mit kaputtem Weltbild herumzulaufen. Unbegreiflicherweise wird dieses Machwerk auch noch vom ZDF ausgestrahlt. Ach, was waren das für Zeiten, als es noch jeden Mittwoch Gerhard Löwenthal gab!
Verwirrend auch meine Beobachtung, dass ich mit Entsetzen in einigen Punkten eine Übereinstimmung feststelle mit Äußerungen von Rechtsaußen. Etwa: dass der millionenfache Zuzug von Flüchtlingen aus Kulturen, die sehr verschieden sind von der europäischen, dass dieser Zuzug Probleme schafft. Ein bisschen beruhigt  mich die Überlegung, dass es trotzdem weiterhin keinen Grund für mich gibt für eine Teilnahme an PEGIDA-Märschen oder für eine Stimmabgabe für die AFD - weil der fundamentale Unterschied bleibt, nämlich in den Antworten auf die Frage, wie man mit diesen Problemen umgeht und welche Lösungen man dafür vorschlägt.  
Jedenfalls wird 2016 ein spannendes Jahr werden. Wie auch immer, die Entwicklung der Demokratie hin zu einer Transe geht munter weiter.
Köln, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart etc. etc.

Mit einer etwas merkwürdigen Verzögerung reagieren manche deutsche Medien - z.B. Tagesschau.de - auf "Köln" (inzwischen das Schlagwort für die Vorgänge
an Silvester). Lauwarme Talkshow-Berieselung, brennpunktuelle Analysen, reihenweise (polito-)logische Erkenntnisse - aber glücklicherweise deckt all das die
gelegentlich aufgetauchte (und auch von Bundesjustizminister Maas geäußerte) Vermutung zu, es könne da irgendeine Art von Organisation dahinterstecken.
Aber wo denn, bitte! Verschwörungstheorie mal wieder! Wer an sowas denkt, kann einfach nicht damit leben, dass unser Leben lebenswert ist mit der einfachen
Erkenntnis, dass es eben nun mal rein zufällig in vielen deutschen Städten zur gleichen Stunde am gleichen Tag von gleichen Menschen gleiche Handlungen gibt
gegenüber den gleichen Betroffenen und Opfern. Bitte? Gut, ja, schon recht: gegenüber Mädchen und Frauen.
.en, wo beanntlich auch der Machismo nicht unbekannt ist, ..K
8. 1.
Karlsruhe

"Köln" ist natürlich auch ein wunderbarer Anlass für juristische Reaktionen. Reaktionäre... äh: reagierende Juristen bleiben bekanntlich ruhig und gelassen, stets und immer. Auch angesichts dieser Aufregungen über das Antatzen und Begrapschen deutscher Mädchen und Frauen. Überhaupt: wir wollen doch bitte mal festhalten, dass wir für sowas keine Algerier, Marokkaner oder sonstige Mohammedaner brauchen! Das machen wir deutschen Männer, Katholiken, Protestanten oder Heiden. schon selber, bittesehr! Alle drei Minuten wird bekanntlich in Deutschland eine Frau vergewaltigt.
Aber Moment mal: was heißt überhaupt "Vergewaltigung"? Nun, völlig klar ist zumindest, was keine Vergewaltigung ist. Der Bundesgerichtshof erklärt uns das mit überzeugender Begründung. Zitat aus einem Beschluss vom 22. Juni 2006 (nicht vom 1. April 1451); wenn ich diesen Text vorlesen müsste, würde ich mich vor Andacht erheben:

Die knappen Feststellungen, nach denen der Angeklagte der Nebenklägerin die Kleidung vom Körper gerissen und gegen deren ausdrücklich erklärten Willen den Geschlechtsverkehr durchgeführt hat, belegen auch nicht die Nötigung des Opfers durch Gewalt. Das Herunterreißen von Kleidung allein reicht zur Tatbestandserfüllung nicht aus.

Das ist mal wieder so ein Fall, wo der Satiriker in mir hilflos verstummend die Arme hebt. Ich sage vielmehr folgendes: wer solche Worte nicht biervolltrunken am Stammtisch einer schlagenden Verbindung lallt, sondern ganz nüchtern in einem braungetäfelten, ehrwürdigen Bundesgerichtshofsaal, den kann ich nur als grenzdebiles männliches Arschloch bezeichnen.
Bitte? Beleidigung? Oh Herr des Himmels, stimmt ja, das stimmt ja! Aber ich will doch nicht meinen Lebensabend in einem germanischen Zucht-und Ordnungshaus verbringen! Deshalb widerrufe ich das eben Gesagte ganz ganz schnell und sage: einen solchen Text können nur logisch denkende, hochintelligente, hochbezahlte deutsche EhrenMÄNNER von sich geben.

Zeitlose
deutsche
Juristen










Italien

Auch heute wieder berichtet laRepubblica drei Seiten lang und ganz vorne über "Köln". Bemerkenswert: hier wird viel früher und deutlicher als in der Bundesrepublik
 - und für ein Land, in dem der Machismo weiterhin nicht ganz unbekannt ist - darauf hingewiesen, dass es nicht in erster Linie um das Klauen von Handys oder
Handtaschen gegangen ist, sondern um sexuelle Attacken.
Eine Ausnahme der Kommentar in der Tagesschau vom 7.1.; nachlesbar unter http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-sexismus-101.html

Anmerkung nebenbei: durch dieses Thema werden andere wichtige Themen in den Hintergrund geschoben; z.B. der Atomwaffentest von Nordkorea; die Entwicklung 
in Polen; die beginnende Erosion des Schengen-Konzepts; die FlüchtlingsZAHLEN und die Situation in ihren Herkunftsländern. Weil gerade davon die Rede ist: es
wird zwar viel
geredet, geschrieben, diskutiert und polemisiert und Stimmung gegen die Flüchtlinge gemacht; wie es aussieht, wenn die im gelobten Wirtschafts-
wunderland ankommen, davon erfährt man nichts oder nur ganz wenig. Auch hier wieder eine Ausnahme: der Bericht eines Arztes aus Mainz über das, was er in
einer Erdinger Flüchtlingseinrichtung erlebt hat
.

9.1. - 12. 1.

Finanzkrise... Börsenkrach... Bankenkonkurse..."Verbrannte Milliarden" von Anlegern... Verschwundene Sparguthaben von "kleinen Leuten"... Betrügerische
Bankrotte... kurz: die gewöhnlichen, normalen, alltäglichen kapitalen Katastrophen des neoliberalen Kapitalismus.
Nur: warum muss das eigentlich immer in Radio, Fernsehen, Presse, Internet, Talkshows, Sondersendungen, Brennpunkten so unnötig breitgetreten werden?
Immer
wieder
im Januar
Erdrutsche...Schneekatastrophen... Flutwellen... Ölpest... das wärmste Jahr seit es Aufzeichnungen gibt... Krokusblüte im Dezember... kein Regen seit drei Monaten
in Turin... Feinstaubnebel nicht nur in Peking, auch in Mailand, Palermo, Rom... Eisschmelze am Nordpol...
Ist ja gut!
Nur: warum muss das eigentlich immer in Radio, Fernsehen, Presse, Internet, Talkshows, Sondersendungen, Brennpunkten so unnötig breitgetreten werden?
Und idiotischerweise in Zusammenhang mit angeblichem Klimawandel gebracht werden?
Immer
wieder
im Januar

Angela Merkel in der Krise... Hat den Zenit überschritten (raunen die Medien)... Verluste der Mehrheiten in Meinungsumfragen, auch in der eigenen Partei... Seehofer
zur Frage eines Rücktritts der Kanzlerin... Der Koalitionspartner steht auch nicht mehr wie zuvor...
Nur: wer wird denn ihr Nachfolger? Wer wird Kanzler? Schäuble? -  Bloß nicht!!; Seehofer? - Geht nicht! Julia Klöckner? - Iiiih, doch nicht schon wieder eine Frau!;
Sigmar Gabriel? - Hahahehehihihohohuhu! Huhuhohohihihehehaaaahaaaa!
Immer
wieder
im Januar
Frohe Botschaft, dazu noch aus den USA: da gibt es eine Satirezeitschrift namens THE ONION, in einigen Teilstaaten gedruckt, aber hauptsächlich im Internet. Und
es gibt ein Medienunternehmen in spanischer Sprache namens Univision Communications. Dort hat eine Erkenntnis zugeschlagen. "Die jungen Leute entscheiden
sich auf Grund von Lachsalven". Denn "allein die Ironie erregt noch Aufmerksamkeit, z.B. bei dem Weg der Knadidaten zum Weißen Haus". Und deshalb hat
Univision einen Anteil von 40 % von THE ONION gekauft. Für einen geschätzten Preis von 200 Millionen Dollar.

Richtig: Der Transdemokrat erscheint nicht in gedruckter Form; aber sehr wohl im Internet. Und vermutlich sind es nicht ganz so viele Besucher bei uns. Aber ich
wäre ja auch bescheidener. Wenn Univision - oder irgend ein anderes Medienunternehmen - 40 oder auch mehr Prozent haben will - ich bin schon mit 100 Millionen
Dollar zufrieden. Meinetwegen auch mit 50. Alles eine Frage von Verhandlungen. Also bitte melden!
21. 1.
    
Unter den Talaren1    Unser heutiges Preisrätsel  

Die beiden Fotoaufnahmen links und
rechts unterscheiden sich durch zwei
Kleinigkeiten!

Wer findet sie heraus?
Unter den Talaren...
Foto von 2016. Anlass: die Diskussion in Italien über ein geplantes Gesetz,
das
die Rechte von Homosexuellen verbessern soll. Die Rechtslage ist derzeit
die
rückständigste in ganz Europa. Der Papst ist schärfstens dagegen.
Als Preis winkt eine kostenlose Beichte im Petersdom Foto von 1967. Anlass: die Rektoratsübergabe
an der  Universität in Hamburg. Hier werden noch
Würde und Tradition geachtet.
23. 1.









Rom

Der iranische Staatspräsident reist neuerdings im Westen rum. Gerade kam er nach Rom. Und da geschah etwas, das in der Welt große Aufmerksamkeit erregte.
Zuerst waren alle - ich natürlich auch - davon überzeugt, dass es sich um eine weiteres epochemachendes Kunstwerk von Christo handelt, der ja seinerzeit zum
Beispiel schon den Reichstag in Berlin verhüllt hatte und der nun eben in Rom künstlerisch tätig geworden war und dass man das nun dem Herrn Hassan Rouhani
zeigen wollte. Verborgene Statuen in Rom

Dann aber stellte sich heraus, dass es sich ganz im Gegenteil darum drehte, dem hohen Gast aus dem Iran etwas NICHT

zeigen wollte. Nämlich etwas, das man in seinem Land nicht kennt und nicht sehen will, weil die Menschen dann ganz
rot werden und sich furchtbar genieren. Unbegreiflicherweise war die überwiegende Reaktion auf diese freundliche Geste
gegenüber dem hohen Staatsgast Spott, Hohn, Ironie und schallendes Gelächter; zum Teil auch bittere Anmerkungen
über ein peinlich devotes Verhalten - tja, nur: Verhalten von wem? Irgendwie ließ sich nicht herausfinden, wer nun diese
Verhüllungen veranlasst hatte und was er damit bezwecken wollte.

Da können wir vom Transdemokrat weiterhelfen! Bekanntlich wurden bei dem Treffen des Herrn aus dem Morgenland
ganz abendländische, also höchst materielle Vereinbarungen getroffen, im Wert von 17 Milliarden Euro. Und wie wir
einmal mehr von absolut uninformierten Greisen erfahren, gehört zu diesem Paket ein besonderes Geschäft. Eine
italienische Modefirma hat von einer iranischen Modefirma  500 000 Burkas bestellt, zu einem Stückpreis von 77,35 Euro. Damit werden dann bei dem
nächsten
Staatsbesuch eines iranischen Präsidenten in Rom alle Frauen verhüllt, die in irgendeinem Zusammenhang dem hohen Staatsgast begegnen und ihn ungebührlich
verwirren könnten.
Übrigens: es ist ein absolut unzutreffendes und böswilliges Gerücht als Begründung für das Nicht-Servieren eines Weines beim festlichen Mahl mit Rouhani. Angeblich
war dieser bei seinem Besuch im November letzten Jahres in Paris - wo es das Weinverbot nicht gab - nach dem Dinner sturzbetrunken durch das Quartier Latin
getorkelt, immer wieder laut rufend "Herr Jesses, ist das ein guter Tropfen gewesen!" (auf französisch natürlich).
27. 1.














Schweden

Selten genug, dass es von dem oft als Musterland fortschrittlicher Ideen und äußerster Liberalität gepriesenen Schweden etwas zu berichten gibt - jetzt ist es soweit.
Die Schweden machen den Anfang mit einer neuen Politik gegenüber Flüchtlingen: nach dem Motto "Wir schaffen das ab" ändern sie ihre Politik einer großzügigen
Aufnahme dieser Menschen in ihrem Land. Zunächst schicken sie mal 80 000 von ihnen zurück. Wohin auch immer.
29. 1.
Zum Schmunzeln:
64 Menschen ..
.
...auf der Erde sind so reich wie die Hälfte der Weltbevölkerung. Da sieht man mal, wie weit es jemand bringen kann, der fleißig arbeitet
und viel spart.
Im Petersdom zu Rom...


...hat sich Anfang Januar am hellichten Tag ein junger Mann aller seiner Bekleidung - bis auf die Turnschuhe - entledigt. Nach seiner
Festnahme erklärte er, er habe damit zeigen wollen, was das derzeit weltweit herrschende Wirtschaftssystem
mit den weitaus meisten
Menschen mache. Und dass er damit den in vielen Dingen doch fast quasisozialistischen und noch immer nicht beseitigten Papst
Franziskus darauf hinweisen habe wollen.


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Ersteller:  Ekkes Frank 
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Auf Weiterlesen  mit der Ausgabe
2-2016!