Ekkes Frank
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 Das Motto:

That was the month that was  
Nummer
3
März 2016
Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt... äh, nein: im Märzen der Diplom-Agronom den Traktor volltankt und bringt flächendeckend das Glyphosat auf sein Land. (Volkslied) Und weiter mit Mörike: Süße, wohlbekannte Düfte / streifen ahnungsvoll durchs Land  / Veilchen träumen schon / sind schon längst gekommen, viel zu früh im Jahr, ebenso wie die Mimosen und die Gänseblümchen, und Schnee gibt's vielleicht noch im Mai, wo dann auch der wegen Sturm ausgefallene Karnevalszug in Mainz nachgeholt wird, am 8. Mai, sehr passend, jahrzehntelang ein Trauertag für viele Deutsche wegen der bedingungslosen Kapitulation der Hitler-Wehrmacht, dann ab der Weizsäcker-Rede von 1985 doch so langsam als Tag der Befreiung vom NS-Regime begriffen. Das Begreifen dauert einfach manchmal ein bisschen länger. Vielleicht wird dann im Jahr 2045 ein deutscher Bundespräsident (womöglich gar eine Bundespräsidentin) bedauern, dass auch unser Land jetzt von der Klimakatastrophe betroffen ist und deswegen die Nordsee bis Dortmund reicht, was ja auch ganz schön sein kann, weil man dann dort bei Wassertemperatur von 26 Grad baden kann und nicht mehr dafür nach Italien reisen muss, was ohnehin durch die ganzen Visums-, Zoll- und Leibeskontrollen an allen europäischen Grenzen ziemlich nervig ist.
Berlin
Nach längerer Zeit mal wieder in der Hauptstadt. Macht einen recht gelassenen Eindruck. Auch ich bin eigentlich ganz entspannt im Hier und Jetztedle, so wie 1979,
wo auch ich beinahe in Indien gelandet wäre nach der Lektüre des Buchs von Elten.. Stattdessen sitze ich jetzt im Berliner Kant-Café, wo mir dank Google das
Finden eines sehr passenden Zitates von Immanuel gelingt: Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres,
als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist.
Hier ist der Cappuccino allerdings ganz schnell da, ich kann also mit Vergnügen Zeitung lesen, diesmal
die Süddeutsche.

Unter anderem darin zu finden: viel Besorgnis schon jetzt (das wird im Laufe des Monats ständig zunehmen) wegen der Erfolge des Donald Trump in den USA.
Die Rede ist von einer Situation "Elite gegen das Volk" bzw. umgekehrt. Ja was denn sonst, auch in God's own Country" haben wir doch längst die Transdemokratie...!

Hierzulande beunruhigt das unaufhaltsame Erstarken der AfD. Was werden wohl die drei Landtagswahlen am 13. März bringen? Oh Gott! Gott übrigens mischt auch
mit, in Baden-Württemberg. Der Landesvater Winfried Kretschmann betet regelmäßig. Sagt er. Zum Teil für Angela Merkel. Das ist nicht nur christlich motiviert, sondern
auch ganz simpel politisch. Den anderen Teil seiner Gebete - das vermute ich mal, er hat nichts dazu gesagt - wird er wohl zur Aufarbeitung seiner Jugendsünden
verwenden. Schließlich war er ja mal im KBW, was nicht "Köln-Bonner-Wahlverwandtschaften" heißt, sondern "Kommunistischer Bund Westdeutschland".
In Karlsruhe machen sie jetzt gemeinsam Wahlkampf, der Kretschmann und - der Joschka Fischer. Ex-Radikale unter sich. Immerhin: nicht der Irrweg des
Horst Mahler zum Beispiel. Sondern der Weg aller Vernünftigdenkenden: in die Mitte, in die Mitte, in die Mitte. Wo inzwischen ein Gedrängel ist wie auf einem
anderen Platz von Flüchtlingen, im griechischen  Idomeni. Und wahrscheinlich kriegt Kretschmann, wenn er mal aufhört als Ministerpräsident, einen anständigen
Job im Gas-Geschäft. Wie Joschka. Oder Gerhard Schröder.
Ob die beiden auch gebetet haben, irgendwann mal?
5. 3.













Weiter in Berlin. Erneut im Kant-Café. Auch die ZEIT behandelt die gleichen Themen, Trump, Landtagswahlen, AfD. Aber es gibt auch andere wichtige Themen, die ich sonst nirgends finde. Z.B. auf Seite 37, im Buch Wissen, unter der Überschrift "Stimmt's?" wird ausführlich die Frage erörtert:
"Werden die Hände auberer, wenn man sie mit warmem statt mit kaltem Wasser wäscht?" Die Antwort: kommt ganz drauf an...

Und die Berliner Polit-Szene hat eine neue, aktuelle, eigene Fernsehserie auf den Weg gebracht: BREAKING BECK. Alle, die bedauert haben, dass diese wunderbare Serie aus den USA (Breaking Bad), in deren Zentrum Chystal Meth steht, keine weitere Staffel mehr geliefert hat, freuen sich jetzt auf die neuen Folgen aus der Hauptstadt.
6. 3.



Immer noch Berlin. Im Wirtschaftsteil der SZ die Überschrift über einen Artikel: "Billiges Geld schafft Ungleichheit". Es geht um den Vierteljahresbericht der BIZ (Bank
für internationalen Zahlungsausgleich). Ein Zitat daraus: "Die Reichen wurden somit
(i.e. nach und durch die Finanzkrise 2008/2009) noch reicher...
Die anderen Teile der Gesellschat bleiben häufig außen vor".
Und sowas steht im Wirtschaftsteil der SZ! Unglaublich! Zum Glück hilft mir hier ein weiteres Zitat des Namensgebers vom Café, in dem ich schon wieder sitze:
"Es ist niemals zu spät, vernünftig und weise zu werden; es ist aber schwerer, wenn die Einsicht zu spät kommt". Bravo, Immanuel, so ist es!

Und noch einmal die ZEIT: während in den Zeitungen die Glückwunsch-Annoncen von Daimler, VW, Porsche etc.,- halbe Seiten, ganze Seiten groß - sich überschlagen,
was den 100. Geburtstag von BMW angeht, schreibt das Hamburger Blatt über ein neues "altbewährtes PS-Spielzeug", die Limousine BMW 760Li XDrive.
BMW-Chef Harald Krüger sagte (Zitat ZEIT): Der Neue habe "610 PS und beschleunigt in 3,7 von null auf 100 km/h... Nicht auswendig wisse er den CO2-Wert,
aber der sei "relativ hoch". An der Infosäule neben dem Fahrzeug stand: 12,8 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer, macht 299 Gramm CO2-Emissionen pro Kilometer.
Das ist in etwa so viel wie bei drei Kleinwagen zusammen.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag auch von mir!
7. 3.









Merkel-Erdogan1Oh Schreck - wenn ich so weitermache, wird diese Ausgabe viel zu lang, es entsteht eine der früher bei Zeitungen so heftig
beklagte "Bleiwüste". Und dabei weiß ja auch ich, dass selbst gutwillige Leserinnen und Leser nach spätestens 7 Tweets
- also nicht einmal 1000 Zeichen - nicht mehr können und deshalb aufhören zu lesen. Wenn dann nicht zumindest wieder
ein Bild  zu sehen ist1).
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1)Dies ist das Ergebnis einer fünfjährigen Untersuchung des TraDem-Instituts für überflüssige Erhebungen und Statistiken, Sitz Köln/BRD

Es ist übrigens egal, was für ein Bild. Deshalb also: hier ist ein Bild. Und bitte: keine Fragen, was das soll, wer das ist
(links im  Bild), mit wem er sich so blendend versteht (rechts im Bild), was die beiden miteinander haben oder wollen
oder sollen oder können oder dürfen - es ist einfach nur ein Bild, damit wie gesagt so ein bisschen Erleichterung eintritt
bei all jenen, die sich bisher nicht haben ermüden lassen durch das Lesen dieser Texte hier. Einfach das Bild anschauen, sich daran freuen - und dann wieder mit
neuer Kraft an die noch folgenden Texte ran!
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Es ist doch echt zu blöd: schon wieder hat die Realität die Satire überholt! Weil die Satire die Realität eingeholt hat, reingeholt in ihr Programm, in die Satiresendung
extra 3 vom NDR. Große Aufregung! Zuerst bei Herrn E. Tobsuchtsanfall, Telefonat, deutschen Botschafter einbestellt. Forderung: Nicht-Ausstrahlung der Sendung.
Gestrahlt haben dafür die Macher des Programms: eine solch tolle Werbung in allen denkbaren in- und ausländischen Medien! Herzlicher Glückwunsch natürlich auch
vom Transdemokrat!
Merkel bei Erdogan
Und ein kleines Fünkchen Hoffnung: vielleicht liest ja Erdogan auch das hier; wenn er doch neben seinen ganzen Aktivitäten
wie Journalisten verfolgen, selbstherrlich regieren, Kurden abknallen etc. etc. noch die Zeit findet, im TV ein Drittes
ARD-Programm anzuschauen. Und vielleicht macht er dann ebenso erfolgreich Reklame für uns! Wir würden uns sehr
freuen!
Ach ja, weil bestimmt danach gefragt wird: die deutsche Regierung hat zwar tatsächlich erst ziemlich verspätet und dann
auch nicht so überaus energisch protestiert. Richtig. Und es ist ebenfalls richtig, dass - wenn man schon drei Milliarden an
den Herrn vom Bosporus hinwirft - die deutsche Regierung überhaupt sehr feinfühlig bezüglich der Gefühle des Herrn agiert.

Aber dass unsere Kanzlerin beim nächsten Türkeibesuch in nebenstehender Kleidung erscheint, ist u.E. doch eher ein
bisschen unwahrscheinlich.
8. 3.









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29. 3.











Am Tag der Wahlen in drei Bundesländern....

...beginnen bereits die "Analysen". Endlos auf allen Kanälen in allen Sendern (außer dem KiKa vielleicht). Journalisten sämtlicher Medien, Bundes-,Landes- und
Kommunalpolitiker aller Parteien -
und vor allem die Experten. Es gibt ja inzwischen zahllose Experten für alle nur denkbaren Themen und Probleme, von
eingewachsenen Zehennägeln bis zu der Rolle
frühgriechischer Philosophen bei der Entwicklung der Scheibenbremsen in den deutschen Nachkriegs-PKWs.
Besonders eindrucksvoll in diesem Zusammenhang sind natürlich die Politologen. Also die Menschen, die eine Logik in der Politik sehen, witzigerweise.

Aus den hunderten von Statements ("Vielen Dank, Herr Dr. Simmering-Nebenhöhle für diese interessanten Ausführungen!" - "Ich bedanke mich, Frau Miosga!" - "Und
nun zum Sport!") ist eines mir besonders bemerkenswert und irrsinnig zutreffend erschienen. In dem ARD-Beitrag vom 20. März unter der Überschrift "Die SPD auf der
Suche nach sich selbst" (guter Satz übrigens, bin mal gespannt, ob irgendwann ein Ergebnis rauskommt) stellt - als eines der Probleme, mit dem diese kreuzdoofe...
äh, nein, ich wollte sagen: kreuzbrave Partei zu kämpfen hat - dazu also stellt der weltweit bekannte und renommierte Politikwissenschaftler Everhard Holtmann von der
Martin-Luther-Universität zu Halle an der Saale fest: "...dass das gesamte Parteienspektrum in den vergangenen Jahren nach links gerückt sei und so rechts Platz
gemacht habe für die AfD. Das sei ein Problem für Union und SPD."

Hochinteressant!! Das hab ich überhaupt nicht mitgekrieg!!t! Der Mann ist Klasse!!!!! Der ist weit mehr als ein Transdemokrat, der ist ein wahrer Debilologe!
Hoffentlich gibt es bald weitere Analdingsda von ihm! Ohne ihn fehlt mir völlig der Durchblick, aber hallo!
Vom 13. 3.
bis
20.3.
usw. usw.
usw.










Und noch'n Bild

Weil's so schön und auflockernd war - immerhin haben Sie bis hierhin gelesen - zeigen wir ein weiteres Bild. Wer das
ist?
 Ja, mein Gott, wo leben Sie denn! Das ist der berühmte Stripper Marc Terenzi, der "zur Zeit die Frauenherzen
höher schlagen" lässt. Zu finden waren das
Bild und ein einfühlsamer Artikel dazu auf der Internetseite t-online.de.
Und diese Internetseite hat im letzten Jahr eine tolle Anerkennung gefunden. Stolz informiert t-online.de:

"In der Kategorie "Nachrichten & Informationen" hat das Portal bei der Abstimmung zur "Website des Jahres 2015
den Preis für die beliebteste Seite gewonnen." Zu Recht! Die Informationen, dass der Herr Terenzi "jeden Abend
zwei Flaschen Wodka getrunken... aber mittlerweile einen Weg gefunden" hat, "ein geregeltes Leben zu führen" -
wo findet man sonst diese Nachricht, auf einer Seite für "Nachrichten & Informationen"?
Tausend Dank, t-online.de!
Stripper


29. 3.











Und wieder einmal unser lustiges Ratespiel:
Welches ist die richtige Unterschrift unter dieses Foto?
Grün-Schwarz in BaWü

1. Die drei Fragezeichen
2. Die drei Ausrufezeichen
3. Die drei Musketiere
4. Die drei von der Tankstelle
5. Die dreisten Drei
(eine neue Staffel der SAT1-Sketchcomedy-Serie)

Als Preis winkt ein Einkaufsgutschein in einem baden-württembergischen grün-schwarzen Bioladen im Wert von 8,50 Euro.
30. 3.













Zu guter Letzt

Da gibt es dieses Interview mit Frauke Petry, AfD-Sprecherin, das der britische Journalist Tim Sebastian mit ihr gemacht hat. Großes Echo in den Medien. Einhellig
(also fast einhellig) das Lob für den Interviewer; einhellig (also fast einhellig) der Verriss dessen, was die Interviewte von sich gegeben hat. Man kann sich das
anschauen, wenn man die Zeit hat. Auf Youtube. Also, schaunmermal. Fast eine halbe Stunde. Und was gibt es da zu sehen?

Gotteseidank - diesmal wirklich im Sinn der Phrase, schließlich ist Frau Petry bekennende Protestantin und mit einem dito Pastor verheiratet, mit welchselbigem sie vier
Kinder hat, springt derzeit allerdings ein bisschen seiten, Herr vergib ihr, mindestens dies) - also Gottseidank hat Frau Petry klargestellt:

Was ich gesagt habe, habe ich nie gesagt.
Was das meint, was ich nie gesagt habe, habe ich so nicht gemeint.
Was ein anderer Mensch meiner Partei jemals irgendwann gesagt hat, hat er nie gesagt, aber anders gemeint.
Journalisten, die etwas anderes sagen, meinen und fragen, die lügen.
Sie sind ein weiterer Beweis für unsere - der AfD - Beschreibung solcher Journalisten (und Journalistinnen!!) als Teile der "Lügenpresse".
Das habe ich aber auch nie gesagt. Und etwas völlig anderes gemeint.

Alles zusammen offenbar Gründe genug für Wählerinnen und Wähler, bei einer Wahl voller Überzeugung die AfD zu wählen.
31. 3.
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IMPRESSUM: 
Ersteller:  Ekkes Frank 
Strada Fosso di Ripe 16 * I-60013 Corinaldo (AN) * T.+39 071 7976232    
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PS: Wer  den Transdemokrat abbestellen will - eine kurze Email an transdemokrat@ekkes de genügt! Das gilt auch umgekehrt:: wenn jemand jemanden kennt, den er in den Verteiler aufgenommen sehen möchte.

Auf Weiterlesen  mit der Ausgabe
4-2016!