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 Das Motto:

That was the month that was  
Nummer
12
Dezember 2015
Froh zu sein bedarf es wenigstens eines kleinen bisschen Regens - nein: genau genommen ist Regen ganz wichtig, im Winter. Aber in diesem Winter haben wir eh (noch) keinen Winter. Vor Weihnachten hier im Adagio mehrmals Pranzo im Freien, unter blauem Himmel und kräftig scheinender Sonne. In Turin hat es gerade drei Monate lang nicht geregnet. Nicht nur Peking, auch Mailand und Rom mussten den Autoverkehr in den Städten tagelang untersagen. In Italien sterben pro Jahr 84 000 Menschen an den Folgen von Feinstaub. Ende des Monats Überschwemmungen in England und Südamerika, viel zu viel Schnee in Mexiko, viel zu wenig in den Alpen... Wer mehr wissen will: http://www.wetterspiegel.de/de/nachrichten/

Nach Ansicht der wirklich vernünftigen und richtig denkenden Menschen - zumeist natürlich Männer wie etwa Donald Duck Trump, kommender Busenfreund der
mächtigsten Frau der Welt, äh, naja sagen wir: der Erde - sind ja die immer ernsteren Warnungen vor dem näherrückenden Klimawandel reine Panikmache. Deshalb wollen auch wir entsprechende Meldungen wie z. B. solche wie in der letzten Ausgabe
unter dem Datum vom 11.11. beschrieben (zu finden unter dem Datum 11.11. in
http://www.der-transdemokrat.de/Der%20Transdemokrat%2011-2015.html)  cool als das bewerten, was sie in Wahrheit sind: einfach Selbstverständlichkeiten. Wie der
bekannte Wetterfrosch, der Schweizer Meteorologe Vico Torriani schon 1974 lustig zu singen wusste: Im Sommer scheint'd Sonne, im Winter, da schneit's. Eben. Und nicht nur in der Schweiz. Basta.

Viel bemerkenswerter ist es, wie ich als alter... naja: älterer Mensch noch immer wirkliche Überraschungen erleben darf! Jüngstes Beispiel: mein schon seit einiger Zeit vorhandenes Erstaunen über Angela Merkel schlägt gerade um in eine fast grenzenlose Bewunderung. Erstaunt war ich darüber, wie sie es schaffte, sich in einer Partei
wie der CDU als Frau eine Position von fast völliger Unangreifbarkeit zu schaffen und zu sichern. Indem sie alle möglichen Konkurrenten aus dem Weg räumte. Darunter selbst  Figuren wie Roland Koch oder Friedrich Merz. Und jetzt ein neues Beispiel: selbst wohlgesonnene Publikationen hatten davon geraunt, es sei nun eine Art Merkel-Dämmerung angebrochen, die Zahl der Gegner ihrer Flüchtlingspolitik in ihrer Partei nehme ständig zu. Ihr Innenminister de Maiziere schoss immer wieder quer und der Lawinen-Schlawiner Schäuble distanzierte sich sogar ganz offen.
Und dann dieser CDU-Parteitag! Zehn Minuten Applaus für Angela und ihre Rede! Der Leitantrag zum Thema Flüchtlinge mit überwältigender Mehrheit angenommen!  Und diese meine Bewunderung verstärkt auch meine Freude darüber, wie Frau Merkel die von mir nun schon so lange mit Zufriedenheit beobachtete Entwicklung hin zur Transdemokratie unterstützt. Wie sie es zum Beispiel schaffte, das Parlament am Nasenring vorzuführen, als es um die Entscheidung ging, ob Deutschland mit Frankreich in Syrien in den Krieg ziehen solle. Mit 445 zu 145 haben die Kriegswilligen nach nur 4 Stunden Debatte gewonnen. Im WDR bezeichnete Arnd Henze das als "parlamentarischen Offenbarungseid", der Bundestag habe "sich selbst zur Abstimmungsmaschine degradiert". Der Mann hat eben, wie so viele, diese total veralteten Vorstellungen von einer modernen Staatsführung wie sie z. B. noch im putzigen Grundgesetz formuliert sind, von Frauen und Männern, die nach dem verpatzten Endsieg des Dritten Reiches irgendwie sehr erschrocken waren. Aber das ist schon ewig her und fast schon nicht mehr wahr.

Nun denn: das neue Jahr verspricht eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Wir Transdemokraten freuen uns schon darauf.
Zum Geleit


















Berlin
In der Bar "Zur großen Koalition" wurde gefeiert, und wie! Grund: die jüngsten Meinungsumfragen. 58 % der Deutschen sind für einen Militäreinsatz der Bundeswehr gegen den IS. Besonders schön die Beobachtung, dass es bei den SPD-Anhängern sogar 65 % sind. Gabriel spendiert eine Lokalrunde, mahnt dann aber dazu, nüchtern zu bleiben, weil am nächsten Tag die Abstimmung im Bundestag stattfindet. Da müssen die Genoss... äh, Genießer nüchtern sein...! Wo ihnen doch ihr großer Vorsitzender Sigmar eingebleut hat, dass nur so das Traum-Ergebnis bei Bundestagswahlen auch weiterhin unglaublich tolle 25 % betragen wird!
3. 12.
Berlin...

Und siehe da: der Appell wird beherzigt! Nur 31 SPD-Abgeordnete stimmen gegen den Syrien-Einsatz. Diese vaterlandslosen Gesellen! Haben wohl vergessen, wie vorbildlich sich damals, vorm Ersten Weltkrieg, anständige Sozialdemokraten verhalten haben, indem sie für die Kriegskredite stimmten!
Diesen 31 Kriegsverweigerern da ist es offenbar auch völlig egal, wie es der deutschen Wirtschaft geht. Gut: im Halbjahr 2015 haben die deutschen Rüstungskonzerne schon so viele Waffen exportiert wie im ganzen Jahr 2014. Deutschland steht weiterhin unangefochten auf Platz 3 in der Welt, nach den USA und Russland. Und wer genehmigt das alles? Eben: der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Und welcher Partei gehört er an, nein: deren Chef ist er sogar? Richtig: der SPD. Aber solche Erfolge fallen doch nicht vom Himmel! Da muss man was dafür tun! Und wenn - wie es aussieht - weit weniger Dieselfahrzeuge (nicht nur von VW) zu verkaufen sind, dann eben Panzer. Oder?
Das sollte sich ruhig auch mal der italienische Ministerpräsident Renzi hinter die Ohren schreiben, der so völlig verantwortungslos die Teilnahme seines Landes am Krieg in Syrien ablehnt
.

In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal daran erinnert, welche kluge Politik Frau Merkel und Herr Schäuble gegenüber dem verlotterten Griechenland betrieben haben. Seit 2010 hat Deutschland in der Griechenland-Krise etwa 100 Milliarden an sonst zu berappenden Zinsen gespart. Wer Genaueres wissen will, findet es unter "Deutschland ist der Krisengewinner". Genaueres zu wissen dazu, wie es Griechenland inzwischen geht, ist ja nicht so wichtig. Aus den Schlagzeilen, aus dem Sinn. Oder, wie Herr Schäuble es so weltläufig formuliert: Isch over.
4. 12.





...und immer wieder Berlin

Auf dem Parteitag der SPD gab es zunächst eine Überraschung: bei der Wahl zum Vorsitzenden erhielt Sigmar Gabriel  das schlechteste Ergebnis, das je ein SPD-Vorsitzender erzielt hat: 74, 3 Prozent. Als echter Kämpfer,
Prophet Gabrielder sein wichtigstes Ziel - nämlich 2017 Angela Merkel abzulösen (hahaha, hihihi, hohoho, huhuhu!) - nicht aus den Augen verliert, was immer auch sonst auf der Welt geschieht, nahm er die Wahl an. Und er zeigte seinen Vereinskollegen, was getan werden muss in den nächsten Jahren, und wie sich dann die Wahlergebnisse für die Partei entwickeln (siehe Bild rechts).
SPD Abstimmung TTIPDas machte mächtig Eindruck. Und der Erfolg blieb nicht aus. Obwohl es nach Medienberichten eine "hitzige Debatte" gab zum Thema TTIP und CETA war am Ende bei der Abstimmung alles klar. Nicht nur die Führungsriege der SPD, sondern die große Mehrheit der Parteimitglieder zeigten ihrem neuen Vorsitzenden die rote Karte (siehe Bild links). Und überraschenderweise heißt rot noch immer: wir sind dafür.
Auf die Sozis ist eben einfach Verlass.
11. und 12. 12.



Karlsruhe

Interessant in diesem Zusammenhang ein weiterer geschickter Schachzug von Angela Merkel auf dem Schachbrett der Politik. Nicht nur die großen Themen (wie z.B. die Fragen zum Umgang mit den aktuellen Flüchtlingsströmen) und ihre Gestaltung hat sie den Sozialdemokraten entwendet. Auch scheinbar so unwesentliche Formalien wie die Bedeutung der Farbe rot bei Abstimmungen hat sie in ihrer Partei durchgesetzt.
Rote Karten CDUHier zum Beispiel ging es beim Parteitag der CDU in Karlsruhe um Merkels Politik und damit um den Leitantrag zur Flüchtlingspolitik. Unter der Überschrift "Der Frieden von Karlsruhe" berichtete die tagesschau.online, dass Merkel ihre Partei auf Kurs gebracht hatte und die über 1000 Parteimitglieder mit "überwältigender Mehrheit" diesen Leitantrag (notabene: NICHT Leidantrag) gebilligt hätten. Mit eben jenen roten Karten, die bisher der SPD vorbehalten waren (s.o.).
Wenn also davon geredet wird, man habe der Bundeskanzlerin "die rote Karte gezeigt", dann heißt das nur, dass man ihr erneut völlig zustimmt.
Auch das Thema TTIP beschäftigt die Christdemokraten. Die Furcht geht um in ihren Reihen. Nicht die Furcht vor den Folgen dieser geplanten Vereinbarung, oh nein, im Gegenteil. Aufgeschreckt durch die Demonstration von 250 000 Menschen im Oktober 2015 in Berlin macht die Partei mobil gegen die Veranstalter dieser Demo. Zum Beispiel "Campact". Dieser NGO soll die Gemeinnützigkeit aberkannt werde, wie schon einer weiteren Organisation, attac. Was solche Organisationen betreiben sei einfach nicht gemeinnützig. Anders als z.B. das Bridge-Spiel; oder die "Gesellschaft für Wehrtechnik".
Unterstützt wird die Partei - mal wieder - durch die entsprechenden Medien. Campact sei eine "Alle-sind-dagegen-AG" schreibt die Wirtschaftswoche. Und Zeit.online, ganz liberal und objektiv wie immer, nennt Campact "Pegida von links".
Recht so! Äh, nein: rechts so. Wozu braucht eine so prächtig funktionierende Demokratie denn auch noch sowas wie Bürgerbewegungen! Also echt!!
 14. 12.












Italien und die EU

Schon wieder so eine bodenlose Unverschämtheit von diesem italienischen Jungschnösel Matteo Renzi! Erst in Italien, dann in Brüssel entblödet er sich nicht, unsere Superkanzlerin Angela anzupi.. anzupö...äh, anzugreifen. Mit solch albernen Unterstellungen wie "Die europäische Union kann nicht allein von Deutschland geführt werden".
Na, der wird sich noch wundern! Merkel ist schon mit ganz anderen Kalibern fertig geworden (s.o.). Und sie bekommt natürlich zu Recht Unterstützung von deutschen Medien. Spiegel.online zum Beispiel spricht von einer "ominösen Macht", die Deutschland in Europa habe. Und die Kanzlerin selbst? Sehr geschickt: sie gibt sich einsichtig: Nun ja, es gebe immer mal verschiedene Ansichten, das sei ganz normal. Verschiedene Ansichten gibt es zum Verhalten von Brüssel gegenüber Bankencrashs in Renzs Land (ganz anders als im Fall Deutschland), überhaupt zur Wirtschaftspolitik, die Italien behindere, zur Flüchtlingspolitik, zur Frage der Öl-Pipeline North-Stream...

Ja, was will er denn? Soll Europa vielleicht nach der Pfeife einer italienischen Pfeife tanzen? So weit kommt es noch! Nein: so weit wird es nie kommen. Jedenfalls so lange Angela Merkel - man kann es nicht oft genug wiederholen - die mächtigste Frau der Welt ist!
18. 12. und folgende





USA

Die Angehimmelten Staaten von Nordamerika dürfen nicht fehlen, zumal am Weihnachtstag. Der Corriere de la Sera aus Mailand berichtet (wie eine Reihe anderer Medien, auch in der BRD), dass am 15. Dezember die Einreise einer Moslem-Familie gestoppt wurde. Alle Familienmitglieder hatten korrekte Papiere. Sie wollten in London ein Flugzeug besteigen, das sie zu einem Bruder des Vaters, der schon lange in den USA lebt, bringen sollte. Kurz bevor sie das Flugzeug betreten konnten, wurden sie auf Grund eines Anrufes aus Nordamerika daran gehindert. Ohne Erklärung oder Begründung. Schon am 15. Dezember hatte Donald Duck Trump gefordert, alle Muslime so zu behandeln. In vorauseilendem Gehorsam hat der Christ Barack Obama ein ihm vom Senat vorgelegtes entsprechendes Gesetz unterschrieben. Glory, glory Hallelujah.

Ein weiteres Dokument, ganz interessant für historisch Interessierte, findet sich auf t-online (übernommen von Spiegel-online). Überschrift: 91 Atombomben auf Ziele in und um Berlin. Eine Zielliste des US-Militärs von 1956 benennt für Moskau 179, für Leningrad 145 Adressen. Ostberlin sollte systematisch zerstört werden, mit Angriffen auf Elektrizitätswerke, Bahnhöfe, Treibstofflager, Fabriken, Radio- und Fernsehstationen; und: so ganz allgemein, überall auchauf  die Bevölkerung.

Voller Bewunderung stehen wir vor der Perfektion des US-Militärs. Natürlich, auch wenn es nicht ausdrücklich erklärt wird, sind auch die Atombomben der Nordamerikaner  derart präzis und zielgenau, dass in einem Ernstfall nur Kommunisten getroffen worden wären. Wie kürzlich im Oktober ein weiteres von ganz vielen Beispielen belegt, als die US-Luftwaffe ein Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen in Afghanistan angriff; bekanntlich wurden - ganz anders als in Berichten US-feindlicher Medien behauptet - nur Taliban und sonstige Untermenschen getroffen. Sehr beruhigend, das alles. Und wir singen voll Begeisterung mit, wenn es in der Nationalhymne der USA heißt:

USA-Flagge mit Soldaten

And the rocket's red glare, the bombs bursting in air, 
Gave proof thru the night that our flag was still there. 
Oh, say does that star-spangled banner yet wave
For the land of the free and the home of the brave?

24. 12.




















Statt der üblichen langweiligen Rückblicke zum Jahreswechsel mit den immergleichen Themen in allen Medien bietet der Transdemokrat eine Vorschau:
Januar In München und Berlin werden, um die traurigen Kinder ein bisschen zu erfreuen, nun ebenfalls wie in den meisten Skigebieten Schneemaschinen
eingesetzt. Die weiße Pracht hält aber wegen der Durchschnittstemperaturen von 11° nur viereinhalb Stunden an.
Februar Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, bekommt Urlaub von seinem neuen Job im Vatikan und nimmt in seiner Sonntagsuniform am
Karnevals-Umzug in
Mainz teil. Zu seiner tiefen Enttäuschung wird er von niemandem erkannt oder gar gewürdigt.
März Am 8. März outet Alice Schwarzer die Bundeskanzlerin Angela Merkel als Kryptofeministin. Daraufhin wird ihr von der BILD-Zeitung die Mitarbeit
gekündigt. Alice Schwarzer, nicht Angela Merkel.
April Als Aprilscherz enthüllt wird der scherzhaft gemeinte Bericht der FAZ.online, dass nach einem ersten Angriff von IS-Terroristen auf Köln ein weiterer
auf Frankfurt geplant sei. Man habe damit nur die Aufmerksamkeit der Bevölkerung wachhalten wollen, entschuldigte sich die Redaktion; eine
derart umfangreiche Räumung der beiden Städte sei unvorhersehbar und nicht beabsichtigt gewesen.
Mai Da die Maiglöckchen schon im Februar geblüht haben, macht der Wintereinbruch mit Temperaturen um minus 6 - 8 Grad kein Problem.
Juni Das Preisausschreiben der "Magdeburger Volksstimme" mit der Frage, woran am 17. Jun erinnert wird, gewinnt der 18jährige Wladimir Müller
aus Rostock mit der richtigen Antwort: es ist der Unabhängigkeitstag von Island.
Juli Am 4. Juli, dem 240. Gründungstag der USA, macht sich Donald Trump mittels eines Staatsstreichs zum neuen Präsidenten. Eine seiner ersten
Maßnahmen ist ein Amendment, welches bestimmt, dass Einreisende in die USA ab sofort mindestens eine Pistole mit sich führen müssen.

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IMPRESSUM: 
Ersteller:  Ekkes Frank 
Strada Fosso di Ripe 16 * I-60013 Corinaldo (AN) * T.+39 071 7976232    
e-mail: ekkes@ekkes.de  

PS: Wer  den Transdemokrat abbestellen will - eine kurze Email an transdemokrat@ekkes de genügt! Das gilt auch umgekehrt:: wenn jemand jemanden kennt, den er in den Verteiler aufgenommen
sehen möchte.
31. 12.














Und damit:
auf ein
frohes
neues
Jahr!